Tech Tipp am Wochenende: Abhören mit Studiolautsprechern (anstatt Kopfhörern)

Tech Tipp am Wochenende: Abhören mit Studiolautsprechern (anstatt Kopfhörern)

Ich habe und benutze freistehende Audiomonitore im Studio für die Bearbeitung meiner Aufnahme, benutze ich aber meistens mein AKG 240 Headset. Kopfhörer isolieren die Audiowiedergabe von der Umgebung und sind nach wie vor mein bevorzugtes Tool.

Dennoch gibt es gute Gründe für Studiolautsprecher. Ich benutze sie z.B. zum abschliessenden Abhören der Aufnahme. Monitore können etwas natürlicher klingen. Wenn man sich die Aufnahme über Kopfhörer anhört, kann es leicht passieren, dass man von kleinen technischen Fehlern in der Aufnahme abgelenkt wird, anstatt sich auf die Performance zu konzentrieren. Und manchmal ist es einfach angenehm, wenn man die Kopfhörer mal absetzen kann.

Worauf du bei Studiolautsprechern achten solltest

Ein Paar Monitore auf dem Schreibtisch, kann dein Setup etwas komplizierter machen, vor allem, wenn du wenig Platz hast. Nicht alle Monitore sind für einen engen räumlichen Abstand ausgelegt. Achte bei der Auswahl eines Lautsprecher-Set darauf, dass es ein “Nahfeld”-Typ oder “near field monitor” ist. Dadurch können sie in direkter Umgebung, z.B. Schreibtisch, oder Wand vor dir aufgestellt oder aufgehängt werden und liefern einen präzisen Klang. Am besten ist es, sie in Kopfhöhe zu montieren. Von oben betrachtet sollten die Monitore wie die Ecken eines gleichseitigen Dreiecks, mit dir an der Spitze, positioniert sein.

Die meisten Monitore haben eine Öffnung, um den Luftdruck aus dem Gehäuse zu leiten. Modelle mit hinteren Öffnungen sollte man vermeiden, da diese die Basswiedergabe verstärken können, wenn sie zu nahe an einer Wand aufgestellt werden. Die unten aufgeführten Modelle haben alle eine Frontöffnung.

Was die Ausstattung betrifft, so haben “aktive” Monitore integrierte Verstärker, was bedeutet, dass weniger Hardware benötigt wird. Bei einigen Modellen muss nur eines der Lautsprecherpaare an eine Steckdose angeschlossen werden, was die Verlegung des Netzkabels vereinfacht. Die meisten Studiomonitore bieten einen “symmetrischen” (balanced) Eingangsanschluss, der mit dem symmetrischen Ausgang der meisten Audio-Interfaces verbunden werden kann. Dies erfordert in der Regel einen 1/4″ Tip-Ring-Sleeve (TRS)-Anschluss (Klinke) an deinem Interface und entweder den TRS- oder einen XLR-Anschluss am Lautsprecher selbst.

Lautsprecher in deinem Studio: Welche Herausforderungen gibt es?

Die größte Herausforderung bei der Verwendung von freistehenden Monitoren besteht darin, dass deren Klang stark von dem Raum beeinflusst wird, in dem sie aufgestellt werden. Nur wenige werden sich die Zeit nehmen, den Raum, in dem die Lautsprecher stehen, akustisch anzupassen. Das bedeutet, dass dein Raum dazu neigt, bestimmte Frequenzen stärker zu betonen und/oder abzusenken. Sei daher also sehr vorsichtig, wenn du Post-Production Einstellungen wie EQ etc. nur auf der Grundlage dessen einstellst, was du über die Monitore hörst. Auch wenn du dir grosse Mühe gegeben hast, deine Aufnahmeräumlichkeit akustisch so gut wie möglich auszustatten, gibt es immer noch einen grossen Unterschied zu einem professionellen Recordingstudio.

Obwohl manche Leute Lautsprecher verwenden, um ihre Ohren zu entlasten, ist es bei mir oft eher das Gegenteil der Fall. Mit Lautsprechern neige ich dazu, etwas lauter zu hören, wenn ich versuche, Sprecher-spezifische Probleme wie Schnittpunktübergänge und Mundgeräusche zu identifizieren, was meine Ohren schneller ermüdet. Mit Kopfhörern kann ich in der Regel leiser hören und diese Details trotzdem wahrnehmen.

Studiomonitore für Sprecher: drei gute Optionen

Die unten aufgeführten Modelle sind eine solide Wahl, die einen guten, ausgewogenen Klang und eine geringe Stellfläche bieten. Presonus und KRK verwenden beide ein traditionelles Design mit einem 5″-Tieftöner, der die unteren Frequenzen liefert. Das Modell von IK Multimedia verfolgt einen anderen Designansatz, liefert aber einen beeindruckenden Klang.

(L-R) Presonus Eris E5, KRK Rokit 5 G4, IK Multimedia iLoud

Presonus Eris E5

Symmetrische XLR- und 1/4″-Eingänge sowie unsymmetrische RCA-Eingänge bieten alle Anschlüsse, die du brauchst. Akustische Tuning-Regler zur Anpassung an deinen Raum und eine Vielzahl von symmetrischen, unsymmetrischen und RCA-Anschlüssen funktionieren mit jedem Audio-Interface (links oben). Thomann

KRK Rokit 5 G4

App-gesteuerte digitale Signalverarbeitung mit Raumkorrektur, visuellem EQ und fortschrittlichen Bedienelementen für die Kalibrierung (oben Mitte). Thomann

IK Multimedia iLoud

Kleine Stellfläche, aber großer Klang. EQ-Steuerung. Verwendet RCA-Anschlüsse (kein symmetrischer Eingang) (rechts oben). Thomann


Dieser Artikel basiert auf dem englischen Original, geschrieben von meinem amerikanischen Freund und Kollegen Jim Edgar, der vielmehr über die technischen Dinge des Sprecherseins weiss, als ich, und ist hier zu finden. Thanks Jim!

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